Die Faszination von Wasser und Wald lässt sich im Sauerland immer wieder neu erleben. Natürlich ist das Sauerland vor allem wegen seiner herrlichen Waldlandschaft bekannt und beliebt. Einige Stauseen machen die Region noch attraktiver und verbinden Wald und Wasser auf besonders schöne Weise. Doch was man im beschaulichen Glinge zu sehen bekommt, ist etwas ganz Besonderes.
Und wo badest du? Die Badewanne für alle

Man könnte sagen, dass das Oberbecken vom Pumpspeicherwerk in Rönkhausen-Glinge aus der Luft tatsächlich wie eine große Badewanne aussieht, aber auch wenn man am „Beckenrand“ steht, ist man erst einmal sprachlos, so ein riesiges künstliches Becken mitten in der Natur vorzufinden.
Doch dieses Ausflugsziel im Sauerland überrascht nicht nur auf den ersten Blick.

Du kannst das Oberbecken komplett umrunden und gehst dabei den sogenannten „Energiepfad“. Dabei wird dich der 360 Grad Panorama-Ausblick auf die Landschaft wirklich begeistern, versprochen.
Das Schönste ist, dass der Weg barrierefrei ist und sowohl der Sonntagsausflug mit der Oma, als auch ein Familienspaziergang mit Kinderwagen oder Laufrad kein Problem ist.

Sauerlandaussicht mit Lehrbuchcharakter

Dank des sogenannten Energiepfades lernst du automatisch eine Menge, während du den Beckenoberrand umrundest. Für die zahlreichen Besucher installierten die Betreiber vom Pumpspeicherwerk Rönkhausen einige Infotafeln.
Doch damit nicht genug – die Informationen auf dem 1,3 Kilometer langen Energiepfad werden auf den Tafeln zu verschiedenen Themen zusammengefasst. „Von Null auf 100 in zwei Sekunden“, „Energiespeicher und Multitalent“, „Klimafreundlich in die Zukunft“ und „Power dank Strom“.
An den Stationen laden Sitzbänke zum Verweilen ein und rund um das Becken zeigen drei Sichtbeziehungen in einem 360°-Weitblick Informationen zum Umland auf.
Wofür gibt es das Glingebecken und das Pumpspeicherwerk Rönkhausen im Sauerland?

Bereits seit 1969 stabilisiert das Pumpspeicherwerk Rönkhausen das Stromnetz und gleicht den schwankenden Bedarf von Industrie und Bevölkerung aus. Im Oberbecken des Pumpspeicherwerks stecken sage und schreibe insgesamt 735.000 Kilowattstunden gespeicherte Energie.
Immer wenn Schwankungen im Stromnetz – beispielsweise durch ein „Mehr oder Weniger“ an erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne – auszugleichen sind, liefert oder speichert es Energie.
Öffnet sich die Anlage, strömen aus dem Oberbecken 67.000 Liter Wasser pro Sekunde auf die Pumpturbinen im Krafthaus. Der Stauinhalt reicht für fünf Stunden Betrieb, dann wird das Wasser zurück vom Unter- in das Oberbecken gepumpt.
Die Technik ist bis auf die beiden künstlich angelegten Speicherbecken unterirdisch installiert. Das Oberbecken füllt sich dann mit 44.000 Litern pro Sekunde.
Anreise zum Glingebecken und Parken vor Ort

Das Glinge-Becken ist zwar recht versteckt, aber dank Navi und ein paar Schildern wirklich einfach zu finden.
Das Oberbecken liegt ungefähr vier Kilometer nördlich von Finnentrop (Sauerland) auf dem 570 Meter hohen Dahlberg. Die Adresse lautet:
Pumpspeicherwerk Rönkhausen
Rönkhausen-Glinge
57413 Finnentrop – Rönkhausen
Es gibt einen großen und schön angelegten Parkplatz, von dem es nur ein paar Minuten zu Fuß bis zum Oberbecken sind.
Das letzte Stück ist natürlich etwas steiler, aber dennoch schnell zurückgelegt. Du kannst das Becken und den Energiepfad jederzeit und kostenlos besuchen.
Fazit
Wir können dir das Glingebecken in Rönkhausen als Ausflugsziel absolut empfehlen. Es ist für jeden gut und vor allem barrierefrei zugänglich und bietet einen überraschenden Anblick – sowohl auf das Becken selbst, als auch auf die Sauerländer Natur drumherum.
Warst du schon dort und möchtest erzählen, wie es dir gefallen hat? Wir sind sehr gespannt auf deine Kommentare.

Über die Autorin
JuliaIch bin 1988 geboren und im Sauerland aufgewachsen. Nachdem ich einige Jahre lang die Städte unsicher gemacht habe, hat es mich schnell wieder zurück ins Sauerland gezogen. Ich liebe die Natur und erkunde meine Heimat am liebsten mit dem Fahrrad, zu Pferd oder zu Fuß. Am liebsten bin ich mit meinem Mann, meiner Familie und Freunden unterwegs, aber auch mal allein. Ich liebe das Reisen. Nach kleinen Abenteuertrips in Kanada, Amerika oder Südafrika sehe ich das Sauerland mit anderen Augen und entdecke seine Schönheit immer wieder neu.
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